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8. August 2025

Was hat Zahngesundheit mit Sport zu tun?

Was hat Zahngesundheit mit Sport zu tun? Ein Blick hinter die Kulissen der Sportzahnmedizin

Bei meinem ehrenamtlichen Einsatz an den Gesundheitsstationen der Special Olympics 2025 in Erlangen (14.–18. Juli) wurde mir immer wieder eine spannende Frage gestellt:
„Warum sind Zahnärzte überhaupt bei einem Sportevent dabei?“

Eine berechtigte Frage. Denn während Orthopäden selbstverständlich die Füße untersuchen und Ganganalysen durchführen, Optiker Sehtests machen und Hörgeräteakustiker das Gehör überprüfen, erscheint der Zahnarztbesuch auf einem Sportevent für viele zunächst ungewöhnlich.

Doch genau hier beginnt das Thema Sportzahnmedizin – ein modernes, interdisziplinäres Fachgebiet, das Zahngesundheit und sportliche Leistungsfähigkeit in einen wichtigen Zusammenhang stellt.

Zahngesundheit = Leistungsfähigkeit?

Tatsächlich hat sich in den letzten Jahren gezeigt: Ohne gesunde Zähne keine Höchstleistung.
Entzündungen im Mundraum, Fehlbisslagen oder chronische Zahnfleischentzündungen können über das Immunsystem den gesamten Körper belasten – oft unbemerkt. Das schwächt nicht nur die Abwehrkräfte, sondern auch Konzentration, Ausdauer und Regeneration.

Dennoch gilt: Niemand ist ein schlechter Sportler, bloß weil ihm ein Zahn fehlt oder weil eine Karies vorliegt.
Sportzahnmedizin ist nicht bloß eine schnelle Kontrolle durch irgendeinen Zahnarzt – sie ist ein ganzheitlicher diagnostischer und therapeutischer Ansatz, der tiefere Ursachen sucht und behandelt.

Ganzheitlich denken: Wenn Zähne mehr als Zähne sind

In meiner täglichen Praxis habe ich oft erlebt, dass Zahnprobleme selten nur „Zahnprobleme“ sind. Sie stehen oft in Verbindung mit:

Psychischen Faktoren: Viele Menschen meiden Zahnarztbesuche aus Angst. Dieses Vermeidungsverhalten kann zu chronischen Zahnfleischentzündungen führen, die sich wiederum zu silent inflammation – also unterschwelligen, dauerhaften Entzündungen – entwickeln. Diese belasten das Immunsystem und die sportliche Leistungsfähigkeit erheblich.
Als Heilpraktikerin für Psychotherapie kann ich diese Ängste gezielt angehen – zum Beispiel über Gesprächstherapie oder Konfrontationstherapie.

Internistischen und biochemischen Ursachen: Nicht jede Entzündung im Mund hat mit mangelnder Hygiene zu tun. In meiner Qualifikation als Umweltzahnmedizinerin analysiere ich tiefergehende biochemische Zusammenhänge – etwa durch Blutwerte, Röntgenbilder und Laboranalysen. Oft zeigen sich hier systemische Belastungen oder Schadstoffeinflüsse, die über den Mundraum hinaus den ganzen Organismus betreffen.

Sportzahnmedizin braucht mehr als nur Zahnarztwissen

Eine rein zahnmedizinische Ausbildung reicht heute nicht aus, um Menschen wirklich ganzheitlich zu betreuen – weder im Alltag noch im sportlichen Kontext.
Deshalb habe ich mich spezialisiert und weitergebildet – sowohl psychologisch als auch umweltmedizinisch. Denn an jeden Menschen hängen nicht nur Zähne, sondern auch ein Körper, Biochemie – und eine Psyche.

Fazit: Gesunde Zähne – gesunder Mensch – leistungsfähiger Mensch

Ob man nun Profisportler ist, bei den Special Olympics teilnimmt oder einfach nur fit und gesund durch den Alltag gehen möchte:
Ganzheitliche Zahnmedizin ist ein zentraler Schlüssel zur Gesamtgesundheit.
Ich bin stolz, dieses Wissen bei den Special Olympics in Erlangen eingebracht zu haben und freue mich, dass das Bewusstsein für die Bedeutung von Zahngesundheit im Sport wächst.
Dr. Tanja Trapper


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